Exzellente Antihafteigenschaften, hohe Temperaturbeständigkeit kombiniert mit der chemischen Beständigkeit und gute elektrischen Eigenschaften.

Bei der Kunststoffbeschichtung handelt es sich um eine Fluorpolymer-Pulverbeschichtung, welche der Oberfläche hochwertige Eigenschaften verleiht. Während es im Maschinen- und Fahrzeugbau im Wesentlichen der niedrige Reibungskoeffizient, in der Elektroindustrie die guten dielektrischen Eigenschaften sind, so hat diese Werkstoffpalette in der chemischen Industrie ihr Einsatzgebiet gefunden. Wegen der nahezu universellen Chemikalienresistenz, der hohen Temperaturbeständigkeit, der aussergewöhnlichen Antihafteigenschaften und der physiologischen Unbedenklichkeit ist die Pulverbeschichtung als Beschichtungssystem die Erste Wahl.

Der Kunststoff­beschichtungs­prozess

Bei der Anlieferung Ihres Bauteils erfolgt bei uns eine eingehende Wareneingangskontrolle auf eventuelle Beschädigungen wie Korrosion und oder Lochfrass  sowie auf Beschichtungskonformität. Sollten Reparaturen an Ihrem Bauteil nötig sein werden diese in Absprache mit dem Kunden von uns repariert. Anschliessend werden die Bauteile der entsprechenden Vorbehandlung zugeführt.

Der eigentliche Beschichtungsprozess wird je nach Beschichtungswerkstoff und je nach Bauteil entweder im Nasslackverfahren, elektrostatisches Pulverbeschichten, Wirbelsintern oder Pulver- Flammspritzen ausgeführt.

Nach dem Beschichtungsvorgang wird das Bauteil gesintert (bei Pulverbeschichtung mehrmals), damit die Beschichtung vernetzt und Ihre eigentlichen Eigenschaften entwickelt. Bei Bedarf werden nach dem Beschichtungsprozess mechanische Nacharbeiten oder weiter Oberflächen Veredelungsverfahren wie Glasperlenstrahlen sowie Elektropolieren sowie bei Bedarf Montagearbeiten  ausgeführt.

Am Ende jedes Kunststoffbeschichtungsprozess erfolgt die Qualitätsprüfung.
Schichtdicke, Porenprüfung mit Hochspannung, Gitterschnitt sowie Ableitfähigkeit werden gemessen und protokolliert. Auf Wunsch werden dem Kunden sämtliche Mess- und Prüfprotokolle sowie die entsprechenden Zulassungen zugestellt.

Umwelt­freundliche, nachhaltige Kunststoff­beschichtung

Das Beschichten mit Kunststoff gehört zu den umweltfreundlichsten Beschichtungsverfahren. Abgenutzte oder defekte Beschichtungen können entfernt und wieder erneuert werden. Es muss nicht das gesamte Bauteil ersetzt werden.
Die Energie für unsere Prozesse beziehen wir prioritär über die Solaranlage der Buser Gruppe, welche auf unserem Produktionsgebäude installiert ist.

Beschichtungs­konformität Ihrer Bauteile

Damit die Beschichtungskonformität Ihrer Bauteile gewährleistet ist, muss bereits in der Konstruktionsphase  eine Beschichtung der Bauteile berücksichtigt werden. Eine Fluorpolymer- Kunststoffbeschichtung weist je nach System eine Schichtstärken zwischen 20 µm und 1000 µm auf.

Kunststoff­beschichtete Bauteile besitzen viele Vorteile

Verschiedenste Beschichtungssysteme kommen je nach Anforderungen zum Einsatz:

  • E-CTFE hat sehr gute elektrische Isolierungseigenschaften. Bei Raumtemperatur sind die mechanischen Eigenschaften vergleichbar mit denen von Nylon 6. ECTFE hat sehr gute Werte für Stossfestigkeit bei tiefen Temperaturen und Raumtemperatur: das Einsatzspektrum reicht von kryogenen Temperaturen bis 150°C. ECTFE weist gute chemische Beständigkeit und geringe Permeation auf. Die Widerstandsfähigkeit gegen Wetterbedingungen aller Art und radioaktiver Strahlung ist hervorragend ECTFE ist eines der besten Fluorpolymere hinsichtlich der Abriebfestigkeit.
  • ETFE dient Aufgrund seiner guten Beständigkeit gegen viele aggressive Chemikalien (beispielsweise Säuren, aromatische Kohlenwasserstoffe) als Beschichtungsmaterial von chemischen Geräten und Behältern sowie als Werkstoff für Ventile, Armaturen und Schläuche. Die Temperaturstabilität ist verglichen zu PTFE geringer (max. 155°C) Eine weitere Anwendung ist der Schutz von Dünnschichtsolarzellen durch Laminieren mit ETFE-Folie.
  • FEP zeichnet sich durch ausgezeichneten Antihaft- und Gleiteigenschaften in Kombination mit einer besseren Abriebfestigkeit im Vergleich zu PTFE aus. FEP-Beschichtungen halten im Einsatz allerdings Temperaturen von nur bis zu 205°C stand. Eine wichtige Funktion ist der wasserabweisende (hydrophobe) Charakter dieses Kunststoffes. Kann mit Gamma, ETO, E-Beam und Autoklav sterilisiert werden.
  • Sol-Gel Schichten: Neben der hydrophoben Ausrüstung von Oberflächen sind durch Modifikation der Ausgangsverbindungen hydrophile Oberflächen mit „Anti-Fog“–Eigenschaften (Anti-Beschlag) sowie hydrophobe oder hydrophile Eigenschaften erzielbar besitzen einen Selbstreinigungs- und Antihafteffekt, Antifingerprint.
  • PFA ist beständig gegen nahezu alle Chemikalien (ausser Alkalimetall-Schmelzen), zeigt eine sehr hohe Temperaturfestigkeit (Einsatztemperatur bis 260°C) und ist flammwidrig. PFA verfügt über einen geringen Reibwert, hat ein weitgehend inertes Verhalten, hohen Gleitverschleiss und eine extrem geringe Adhäsion. Es bietet den besten Korrosionsschutz und zeichnet sich auch bei höheren Temperaturen durch einen sehr hohen Widerstand gegen Diffusion aus.
  • PA, PE und EP sind Werkstoffe mit mittlerer Qualität für den Einsatz als Isolatoren und spezifische Anwendungen.
  • PUR: Aufgrund der hervorragenden mechanischen Eigenschaften eignen sich bestimmte Polyurethane für Anwendungen, die eine hohe Verschleissfestigkeit verlangen. So z. B. beim Transport von Schüttgütern durch Polyurethan Schläuche, oder als Schutzschicht auf Greifern, Biegerollen und in Rohren und Rohrbögen. Die Gebrauchstemperatur reicht bei den meisten Polyurethanen von −30 bis +80°C. Kurzzeitige Einwirkungen höherer Temperaturen bis 135°C sind zwar zulässig, doch führt dies auf Dauer zur Verringerung der Elastizität.
  • PEEK weist ausgezeichnete Festigkeit, Steifigkeit, gute Kriecheigenschaften und Ermüdungsfestigkeit auf. Hohe Abrieb- und Kerbfestigkeit in Kombination mit einem geringen Reibungskoeffizienten. Gute Hydrolysebeständigkeit bis etwa 280°C, geringe Feuchtigkeitsaufnahme; Beständigkeit in Dampf Atmosphäre und in Süss- und Salzwasser mit geringer Permeabilität. PEEK bietet eine effektive Barriere gegenüber der Permeation von Flüssigkeiten und Gasen. Die Löslichkeit von Flüssigkeiten und Gasen in PEEK und deren Diffusion durch PEEK sind um einige Grössenordnungen geringer als bei anderen Kunststoffen.
  • PEKK: Grundsätzlich haben mit PEKK beschichtete Teile ähnliche Eigenschaften wie mit PEEK-Beschichtung; jedoch mit besserer „Hochtemperatur-Leistung“. PEKK zeigt hervorragende Verschleissfestigkeit – bis zu dreimal besser als PEEK. Die Temperaturbelastung ist 60°C geringer als bei PEEK und die viel geringere Schrumpfspannung ermöglicht ein beschichten  von an sich ungeeigneten Geometrien. Auch bezüglich der Druckfestigkeit ist PEKK oft im Vorteil. Die Feuchtigkeitsaufnahme von PEKK ist deutlich geringer als die von PEEK; je nach Type bis zu 6 mal geringer.
  • PVDF: Wegen seiner guten thermischen und chemischen Beständigkeit wird PVDF als Auskleidung für Rohre oder Aussenbauteile eingesetzt. Ausserdem wird es für Dichtungen, Membranen und Verpackungsfolien verwendet. Weiterhin findet es auch Anwendung in der Messtechnik, z. B. beim Beschichten von Messsonden.
  • PTFE hat eine Temperaturbeständigkeit von -270°C bis 260°C (bei geringer mechanischer Belastung sowie ausgezeichnete Antihaft-Eigenschaften, universelle chemische Beständigkeit und einen niedriger Reibungskoeffizient dadurch gute Gleiteigenschaften.
  • Silikone sind wegen der äusserst niedrigen Oberflächenenergie eine preiswerte Antihaftbeschichtung. Silikone werden z.B. für Versiegelung von thermisch gespritzten Schichten verwendet.